Viele kennen den Schwalbenschwanz, wenn er fliegt, doch wie kommt es so weit, was macht er alles, durch das ihr ihn auch fliegen sehen könnt.....
In unserem kleinen Garten hatten wir das letzte Jahr auch Fenchel und Möhren angepflanzt und da entdeckte Jackie das erste Mal die Raupen. Weil sie so schnell wider weg waren, sie wurden gefressen von den Vögeln/Insekten, nahm sie die zweite Generation nach Hause und ich konnte die ersten Aufnahmen der Raupen machen.
In der kleinen Bilderreihe zeige ich euch nun wie so ein Schwalbenschwanz alles anstellen muss, dass ihr ihn fliegen seht........
..................................................So klein und doch so Gross.......................................................
Alles fängt mit einem Ei an. Diese Aufnahme ist im ABM 6:1 das heisst, dass die Bildbreite gerade mal 6mm beträgt und so mir das Ei ca. 1mm im Durchmesser hat..
Zuerst ist das Ei ganz hellgelb, doch ich wartete ein wenig bis es etwas an Farbe annahm, um besser die Strukturen zeigen zu können.
Nun wird das Ei immer dunkler, fast schwarz, aber die Eihülle bleibt transparent, hier sieht man die Rückensegmente der Raupe die ich unter dem Lupenobjektiv sah, bei einem ABM 6:1 und einer 5-fachen Vergrösserung auf dem Display an der Kamera und so die Raupe im Ei beobachten konnte.
Leider kommen nicht immer Schwalbenschwänze raus, sondern es gibt auch Parasiten, die sich so vermehren, wie hier eine Wespe die ihre Eier in das Ei des Schwalbenschwanzes gelegt hat.
Die Aufnahme bedauerlicherweise nicht von bester Qualität, weil ich das Original verloren habe..:-(.... sehr wahrscheinlich den ganzen Ordner aus Versehen gelöscht habe......
Nicht immer geht alles so gut....
....denn leider hatte diese Raupe Problem und konnte sich nicht von der Eihülle trennen... nach acht Stunden mitfiebern und hoffen verstarb sie leider. Auch das zweite Ei, das ich über Tage hinweg begleitet, schaffte es nicht, aus dem Ei....was mich sehr bedrückte.
Den, wenn man über Tage so einen Prozess begleitet, wie das Leben aus dem Ei sich entwickelt, ist die Beziehung sehr intensief.....den ich musste ja immer achtsam sein das ich den Schlupf aus dem Ei nicht verpasse und so begleitete sich das Ei fast nonstop als es Schwarz war...
Doch.......Nun endlich war es so weit.
Seit dem legen des Eies, durch eine Schwalbenschwanz Dame, das ich mit eigenen Augen das erste mal sehen konnte und so wunderbar war, waren 6 Tage vergangen. Ich hatte vier neue Schwalbenschwanz-Eier, um den Ei-schlupf im Bild festzuhalten. Sobald das Ei sich dunkel verfärbt, kann es innert 12-24 Stunden los gehen...ich verpasste es fast, weil ich noch schnell rausging und glaubte es dauert noch 12 Stunden und so waren bis auf eines der Eier alle schon geschlüpft.
Schon zuvor sah ich unter dem Lupenobjektiv, dass die Raupe im Inneren anfing das Ei aufzubeissen/ abzuschaben. Und dann war es so weit, die erste zarte Öffnung zeigte sich und dann dauerte es 15 Minuten und sie war draussen ......
Das ganze versuchte ich mit dem Lupenobjektiv in "Einzelbilder" festzuhalten. Denn an ein Stack war hier nicht zu denken, so schnell ging das und sie hielt ja nicht inne, dass ich ein Stacking machen konnte.
Um zu verdeutlichen, .............was das heisst.
Die Aufnahme sind im Abbildungsmassstab 6-7:1... das heisst der Bildausschnitt/ Bildbreite beträgt 5-6mm. Und somit hat das Schwalbenschwanz-Ei ca. einen Durchmesser von 1mm.
Das Lupenobjektiv hat bei dem ABM nur noch sehr geringe Tiefenschärfe zb. bei 5:1....... 0.05mm......
Doch um das geschehene auch in Einzelbilder zeigen zu können, musste ich die Blende so weit schliessen um die maximale Tiefenschärfe zu bekommen, doch nur so weit, dass ich noch genügend Verschlusszeit habe, weil sie sich ja bewegt..... und die ISO nicht zu weit in die Höhen stiegen.
Mehr als ein 20tel Verschlusszeit bekam ich nicht, bei f13 und maximal 25600ISO....im Schnitt blieb ich so bei 8000-12000ISo.....um das ich nach dem Entrauschen noch genügend Details habe..
Ich musste hier Kompromisse eingehen......nicht zu vergessen das ich von Hand Stacke, in dem ABM.
Natürlich ist so je nachdem wie schnell die Raupe war, nicht jedes Bild knacke scharf und auch nicht immer den Fokus auf den perfekten Punkt...ich versuchte immer, mit dem Makroschlitten den Fokus nachzuführen, was im 100stell Millimeter Bereich lag.... ...Doch das ganze geht ja sehr schnell, vor allem als sie aus dem Ei kroch....
Wenn ihr die Bilder in einer schellen Reihenfolge durchgeht, klickt, ist es als würde die Raupe schlüpfen.
Für mich ist es nun ein grosser Abschluss, dass ich das Leben des Schwalbenschwanzes in allen Teilen fotografisch festhalten konnte..
Etwas weiter unten, nach dem Ei-Schlupf, in einem separaten Abteil der Dokumentation....(einfach runterscrollen).... gelangen mir ein paar Stacks, als die frisch geschlüpfte Schwalbenschwanz Raupe kurz inne hilft, bei Fressen der Eihülle.....
Hier gelangen mir ein Paar Stacks als die frisch geschlüpfte Schwalbenschwanz Raupe beim Fressen der Eihülle kurz innehielt.
Der Abbildungsmassstab ist hier 6-7:1 das heisst, dass der Bildschnitt/Bildbreite 5-6mm beträgt und somit die Raupe ca. 2mm lang ist.
Um die ganze Schwalbenschwanzraupe scharf zu bekommen brauchte es ca.210 Bilder die ich von Hand stacke.....wie das geht findet ihr im Technikbreich
Im nächsten Teil zeige ich ein paar Aufnahmen von der Entwicklung der Raupe von L1-L5.
Wenn sie sich dann genug angefuttert haben, entleeren sie den Darm, werden ganz nervös und wandern eine Weile herum bis sie einen Ort gefunden haben, der ihren gefällt. Dazu stelle ich, immer viel Äste in das Schmetterlingsnetz rein, sodass sie auch auswählt haben, doch nicht immer nehmen sie diese und machen sich einfach am Netz fest....
Dazu produzieren sie ein Faden mit dem festmachen und oben um den Bauch .....so ca. einen Tag später platz dann die Aussenhaut auf und die Puppe kommt zum vorschein.....dazu ein paar Bilder......
Nun dauert es ca. 14-21 Tage bis der Schmetterling schlüpft. Man sieht es wie die Puppe immer dunkler werden...
...........Die Zweite Geburt.............
Nun kann ich euch endlich einen ganzen Schlupf der Schwalbis zeigen. Viele unserer Raupen verpuppen sich am Netz und nicht an den unzähligen Ästen, die wir ihnen hineinstellen. Doch ab und zu ist doch einer so lieb, dass er sich an einen Ast hängt oder wie hier an einen Fenchelblüte. Doch der kleine verpuppte sich an so einem dünnen Ästchen, dass er, als diese dürr wurde, herunterhing. So nahm ich ein Naturfaden und band diesen an den nächst stärkeren.
Bis anhin kam ich immer zu spät oder ich war nicht vor Ort. Doch bei der Puppe sahen wir, dass am Abend zuvor diese ganz dunkel wurde. Am Morgen dann sah man durch die Puppe die Flügel schimmern. Also geschwind alles aufgestellt....und warten auf
"Das Wunder der zweiten Geburt."
Gebannt sahen wir auf das Display der Kamera, an dem ich mit dem Fünffachen Zum, die Puppe ganz ran geholt hatte...Es dauert hier nicht lange und sie fing an zu zucken, doch nichts weiter...nach einer weiteren Viertelstunde dann wider ein zucken und nun ging es los.....
Zuerst nur unscheinbar ein feiner Riss.........doch seht selber auf den Bildern unten.....vervolg Bid für Bild....... :-)
Als sie einen drittel draussen war, sonderte sie eine Flüssigkeit ab, die man als etwas braunes in der Puppe unten sehen kann. Bis dann vergingen etwa 40 Sekunden. Doch ab jetzt ging es sehr schnell den Rest des Körpers und bis der Schwalbi dann am Ast hing, dauert kaum 10 Sekunden. Ich kam nicht mit fokussieren hinterher, so überrascht war ich, deswegen ist in der gezeigten Bilderreihe eine Aufnahme unscharf, doch für den "Bildlichen nachvollziehbaren Ablauf " liess ich sie drinn.
Nun, dauert es nicht lange bis die Flügel ausgefaltet waren, bis zu vollen Härtung dieser ungefähr 30 Minuten. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, scheidet der Schwalbi immer wider Flüssigkeit aus, die er nicht mehr für das "entfalten" der Flügel braucht und das mehre male....
Ja und dann...... wenn er so weit ist, ihn der warme Wind sanft umstreicht.....die Sonne ihn zärtlich liebkost ..... erhebt er sich in die Lüfte und in wenigen Augenblicken ist er schon aus dem Sichtfeld........
So was zu erleben ist unbeschreiblich schön und meine Worte, nur ein unzureichendes Stückwerk. Daher betrachtet die Bilder oder...versucht es mal selber das mitzuerlebn...
Hier kann ich euch noch einen Schlupf zeigen. Sie hatte sich an einem der in das Netz gestellten Rüben-Stengelblüte geheftet.
Wider sahen wir das die Puppe abends dunkler wurde und der Schwalbi durch die Hülle schimmerte. Wir sassen schon 2.5 Stunden morgens vor der Puppe, um den Moment nicht zu verpassen, da schaute ich kurz weg und im Augenwinkel sah ich das es losgeht. Gott sein dank kam ich noch schnell an den Fernauslöser, den in 6 Sekunden war sie schon draussen......
So schnell ging das bei dem hier, im Gegensatz zum erten....es war wieder mal ein tolles Erlebnis......
Das beschriebene ist nach meinen eigen Beobachtungen und was ich so gelesen habe.....womöglich wissenschaftlich nicht ganz korrekte Bezeichnungen usw. ......doch da drücken wir ein Auge zu den es geht mir hier mehr um das Erlebnis und vor allem um euch zeigen zu können, was es braucht, dass ihr den Schwalbenschwanz auch fliegen sehen könnt.......
Nun zum Schluss noch ein paar Bilder unserer Untermieter... kurz bevor sie sich in die grosse weite Welt verabschiedetet....